Weihnachten auf Island
Gleðileg Jól! (ISLAND)
Der Buchstabe ð (kleines Eth) entspricht in etwa dem englischen th, gesprochen wie in mother.
Asatru, der Glaube an die nordische Mythologie mit den Göttern Odin und Thor an der Spitze, ist in Island durchaus noch präsent.
Die Isländer feiern zwar im Jahr 2000 das 1000-jährige Jubiläum der Christianisierung, im Grunde ist es aber nur ein Teilerfolg, der hier zelebriert wird. Das historische Geschehnis hatte sich recht atypisch vollzogen - friedlich und in einer Art Kompromiss: Offiziell trat man zum Christentum über, privat blieb es aber gestattet, der alten Mythologie weiterhin nachzuhängen. Obwohl das Christentum (96% christlich, die meisten evangelisch) nominell die dominierende Religion ist, so sind doch noch weit mehr als nur Reste des Asatru vorhanden.
Es ist auch kein Wunder, die wild-romantische Landschaft Islands (insbesondere im kaum bewohnten Landesinneren) mit den Sümpfen und Geysiren lässt natürlich sehr viel Spielraum, für mythologische Wesen wie Elfen, Trolle und Kobolde, was die Geschichten, Legenden und Traditionen am Leben erhält. Dementsprechend ist auch der Advent durch den Jólesveinn (12. bis 24. Dezember) zumindest ebenso stark geprägt, wie durch die christlichen Auffassungen und diese 13 Tage stehen auch im Zentrum weihnachtlichen Brauchtums.