Krippe
Der Begriff Krippe bezeichnet:
- eine Vorrichtung, um Wild zu füttern, siehe Futterkrippe
- eine Kinderbetreuungseinrichtung, siehe Kinderkrippe
- eine Darstellung von Szenen aus dem Leben Jesu Christi, meist mit Figuren in einer Modelllandschaft.
Krippe als Darstellung von Szenen aus dem Leben Jesu Christi
Eine Krippe ist eine Darstellung von Szenen aus dem Leben Jesu Christi, meist mit Figuren in einer Modelllandschaft.
Nach der Art der Gestaltung unterscheidet man:
- Stallkrippen
- Höhlenkrippen
- Tempelkrippen
- Landschaftskrippen
- Kastenkrippen (die Krippe ist in eine Kiste eingebaut)
- Bretterkrippen (bühnenartiger Aufbau mit Suffiten)
Nach dem Stil unterscheidet man:
- Stilkrippen (ohne erkennbaren Stil, meist nur Figuren)
- Wurzelkrippen
- orientalische Krippen
- Heimatkrippen
- Schneekrippen (Heimatkrippen in Winterlandschaft)
- Nach dem Aufstellungsort unterscheidet man Kirchen- und Hauskrippen.
Nach der Machart der Figuren unterscheidet man:
- Loammandl-Krippen
- Zinnkrippen
- Santons
- Terrakotta-Krippen
- geschnitzte Krippen
- Wachs-Krippen
Zwar ist die Weihnachtskrippe (Darstellung von Christi Geburt), um die es im folgenden gehen wird, die gängigste und bekannteste Krippenform, aber ebenso gibt es Krippen mit der Verkündigung an Maria, mit der Flucht nach Ägypten, mit dem "Haus Nazareth" (Maria am Spinnrad, Jesus hilft Josef in der Tischlerwerkstatt), die Hochzeit zu Kanaan oder mit der Kreuzigung. Selbst die Darstellung des Heiligen Grabes muss zu den Krippen gezählt werden.
Nach der Zahl der dargestellten Szenen unterscheidet man daher:
- Simultankrippe: mehrere Darstellungen gleichzeitig
- Wechselkrippe: verschiedene Szenen sind mit den gleichen Figuren möglich
- Jahreskrippe: das gesamte Kirchenjahr kann dargestellt werden
Der Wechsel der Szenen gehört zum Wesen der Krippe - und sei es nur ein Dazustellen der Weisen aus dem Morgenland am 6. Januar.
Sonderformen sind Papierkrippen, Weihnachtspyramiden und mechanische Krippen (Eine schöne mechanische Krippe befindet sich in Altötting und auch an manch anderen Wallfahrtsorten (Maria Taferl, Christkindl, Mariazell). Die größte mechanische Krippe der Welt befindet sich in Rajecká Lesná (Freiwald, Zips, Slowakei)).
Die Weihnachtskrippe geht zurück auf Franz von Assisi, der 1223 in Greccio mit lebenden Tieren und Menschen das Weihnachtsgeschehen nachstellte.
Nördlich der Alpen ist die erste Krippe 1562 belegt. Die Jesuiten stellten sie in Prag auf.
Seit dem Jahr 1615 ist eine Weihnachtskrippe im Benediktinerinnenkloster Nonnberg in Salzburg belegt.
In Österreich wurden 1670, 1672, 1689, 1751 (unter Kaiserin Maria Theresia) und 1782 (unter Joseph II.) verboten. Im Fürsterzbistum Salzburg verbat Erzbischof Hieronymus Graf von Colloredo am 22. November 1784 das Aufstellen von Krippen. Alle Verbote mussten auf Druck der Bevölkerung wieder zurückgenommen werden.
Bevor im 19. Jahrhundert der Christbaum allgemeine Verbreitung fand, stand die Krippe im Mittelpunkt der familiären Weihnachtsfeier.
Berühmte Krippenbauer:
Xandl Schläffer
Hanns Rabitsch
Franz de Paula Hitzl